Wie bei vielen anderen Rassen auch, gibt es beim Australian Shepherd eine Hand voll rassetypische Krankheiten. Als Züchter ist es unsere Aufgabe, ein besonderes Auge auf diese zu haben, um so gesunde Hunde wie nur irgend möglich in die Welt zu setzen.
Im folgenden führe ich die gängigsten auf:
MDR1-Defekt beim Hund
Es ist bereits mehr als 20 Jahre her, als erstmals nach Medikamentengabe bei Colliehunden neurologische Symptome auftraten, die bis hin zum Tod führten. Andere Tiere der Rasse hingegeben vertrugen deutliche höhere Dosen ohne Anzeichen einer Unverträglichkeit. Verantwortlich hierfür ist ein Defekt im MDR1-Gen.
Leidet ein Tier an diesem Defekt überschreiten bestimmte Substanzen die Blut/Hirnschranke. Die auftretenden Vergiftungserscheinungen sind therapeutisch nicht zu beeinflussen.
Ein Tier mit dem MDR1 Defektgen kann laut einer Studie aus den USA sogar eine erhöhte Stressanfälligkeit zeigen oder sich von schweren Krankheiten langsamer erholen.
Mit einer Blutprobe ist ganz einfach festzustellen, ob ein Tier am defekt leidet. Möglich sind 3 Genotypen:
N/N oder auch +/+: kein Träger des mutierten Gens
N/MDR1 oder auch +/-: Träger des mutierten Gens, gibt dies zu 50% an seine Nachkommen weiter. Eine Reaktion auf gewisse Substanzen ist nicht ausgeschlossen.
MDR1/MDR1 oder auch -/-: reinerbig für den Defekt, gibt ihn zu 100% weiter und kann nach Medikamentengabe Vergiftungserscheinungen entwickeln.
Wer sich für mehr Zahlen und Fakten interessiert, wissen möchte, welche Präparate sich hierfür eigenen, oder auch welche Rassen noch betroffen sind, der klickt auf folgenden Link: Laboklin
https://laboklin.com/ro/laboklin-newsletters/details/article/mdr1-defekt-beim-hund/
Epilepsie
Anfälle können verschiedene Ursachen haben. Vergiftungen, Verletzungen aber eben auch durch Vererbung. Sollte ein Hund einen Anfall erleiden, sollte das zwingend von einem versierten Tierarzt untersucht werden.
Ein Hund der an Epilepsie leidet, wird sein Leben lang unregelmäßig an Anfällen leiden. Wird keine Ursache gefunden, leidet der Hund vermutlich an primärer Epilepsie oder „idiopathische“ Epilepsie. Diese ist nicht heilbar. Mehr dazu erfahrt ihr hier:
ED (Ellenbogendysplasie) / HD (Hüftdysplasie)
ED oder HD ist eine vererbbare Entwicklungsstörung, die durch falsche Fütterung und schnelles Körperwachstum begünstigt wird. Es betrifft vor allem größere Rassen.
PRA (Progressive Retina Atrophie)
PRA ist genetisch bedingt. Die Sinneszellen der Netzhaut stellen im Laufe der Zeit ihre Funktionen ein. Das führt im Endstadium immer zur Erblindung. PRA beim Aussie ist selten, kommt aber vor.
CEA/CH (Collie Eye Anomalie)
CEA ist eine erblich bedingte angeborene Entwicklungsstörung der Ader- oder Netzhaut. Es kann ein oder auch beide Augen betreffen und das Sehvermögen unterschiedlich stark einschränken. CEA verschlechtert sich nicht im Laufe der Zeit.